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Belgrad #1: Entwickler-Interviews, der erste Besuch in Serbien

Flagge / Stadt Belgrad

Im Frühling 2011 arbeitete ich auf Contract-Basis für die ProSeller AG als Stv. Entwicklungsleiter, da dieser eine Weltreise machte. Es war meine zweite Woche und plötzlich hatte ich ein Ticket in der Hand nach Belgrad. „Du kommst mit. Wir müssen uns Entwickler anschauen gehen und Du kannst die am besten beurteilen.“ meinte der Chef. Gesagt getan. Ein paar Tage später sass ich im Flugzeug.

Ein Entwickler hatte die ProSeller AG schon in Nis. Das ist zweigrösste Stadt in Serbien mit einer Universität nach Belgrad. Das Ziel war zwei weitere Entwickler zu finden. Die Interviews wurden uns durch unsere damalige Nearshoring-Firma vermittelt. Nach nur 90 Minuten Flug angekommen in Belgrad, abgeholt von unserer Kontaktperson, 300km fahrt nach Nis. Zwischenstopp. Erstes serbisches Essen in meinem Leben (lecker!).

Angekommen in Nis und den Büroräumlichkeiten dieser Firma. Das erste Mal den Entwickler gesehen, welchen ich seit ein paar Woche koordiniere. Spannend! Danach folgten die Interviews mit den Entwicklern. Von den fünf Interviewten blieb am Schluss nur einer übrig als Kandidat. Das Hauptproblem bei den anderen waren zuwenig Fachkenntnisse, fehlende Sprachkenntnisse und eine „eingeschüchterte Persönlichkeit“. Auf den letzten Punkt komme ich in einem späteren Beitrag zurück.

Danach gingen wir ein serbisches Bier trinken (Lav, Jelen – gibt’s übrigens auch in der Coop zu kaufen) und essen. Dazu gehört natürlich auch Rakija (ein Schnaps aus Pflaumen, Quitten oder anderen Früchten).

Die anderen Arbeitskollegen flogen am nächsten Tag wieder zurück, ich blieb das Weekend noch da und wollte mir die Stadt Belgrad anschauen. Durch eine Social-Media Plattform habe ich vorher mehrere Personen angeschrieben, denn eine Stadtbesichtigung macht mit „Locals“ viel mehr Spass.

Mit einem mulmiges Gefühl im Magen (Serbien = Krieg, Belgrad = Bombardierungen) habe mich auf Entdeckungstour gemacht. Sehr schnell habe ich festgestellt, dass ich hier keine Angst haben musste. Die Stadt ist definitiv sicher (… vom Sicherheitsgefühl in der Nacht übrigens besser als Zürich!) und zerbombt ist sie auch nicht mehr. Ich habe mir zuerst Kalemegdan (die Festung von Belgrad) angeschaut und wollte mich später mit Aleksandra treffen in einer Bar an der Strahinjića Bana. Das ist ist die IN-Ausgangsmeile in Belgrad und wird auch „Silicon Valley“ genannt von den Locals. Nein, nicht wegen den vielen IT-Firmen dort – wie ich gedacht hatte, sondern wegen den vielen schönen Frauen dort. Anyway, bevor ich abschweife zurück zum Thema ;)

Pünktlich auf die abgemachten Zeit hat mich Aleksandra in der Bar entdeckt. Nach ein paar Minuten in Englisch fanden wir „heraus“, dass sie auch Deutsch spricht – und wie. Perfektes Hochdeutsch denn ihre Grossmutter ist Deutsche und sie hat Germanistik studiert. Wir habe „Aperol Spritz“ (… hier schon seit Jahren bekannt) getrunken und hatten gute Gespräche über die Stadt Belgrad, das Land Serbien und über Gott & die Welt.

Es wurde Abend, wir hatten Hunger. Was isst man in Serbien? Was für eine Frage. Fleisch! Also „entführe“ mich Aleksandra in in die Villa Maska welche im Stadtteil „Vračar“ ist. Auf
dem Weg dorthin sah ich auch die Kathedrale des Heiligen Sava (Hram Svetog Save)
– die grösste orthodoxe Kirche in Serbien. Beindrucken!

Das wir ein paar Monate später die beste Aussicht vom eigenen Office darauf haben, damit hat zu diesem Zeitpunkt niemand gerechnet!

Ich habe mir das „Grilled Steak“ bestellt und wir haben uns eine Flasche vom lokalen Rotwein „Radovanovic“ dazu gegönnt. Das Steak, der Traum. Das beste Steak das ich „Ever Ever EVER!“ gegessen habe. Tolle Location, freundliche Bedienung, tolles Essen und das zum Preis von 7500 Dinar (ca. 65 Euro) für zwei Personen inkl. Vorspeise, Hauptgang, Dessert, Kaffee und Rakija. Alleine deswegen würde ich wiederkommen wollen! ;)

Gesprächsthema war dieses Mal mehr Business als Privates. Wie ich vorher schon wusste, arbeitet Aleksandra im selben Business wie ich als Projektleitern. Ich habe vieles erfahren über das IT-Business in Belgrad, über die Löhne, die Mietpreise der Büros, die anderen Nearshoring-Firmen, etc.

Es wurde spät, ich musste zurück ins Hotel und Aleksandra hatte einen strengen Arbeitstag vor sich. Der Weg ins Hotel wäre eigentlich einfach gewesen (die Stadt ist sehr kompakt obwohl drei Millionen Einwohner darin leben), schlussendlich habe ich doch ein Taxi gebraucht – da ich mich verlaufen hatte ;)

Angekommen im Hotel. Noch kurz gepackt. Ins Bett. Schlafen konnte ich aber nicht wirklich… denn ich hatte da eine IDEE!

…. to be continued! Ich habe mir vorgenommen alle paar Monate wieder über die prodevcon d.o.o. Entstehungsgeschichte zu schreiben.

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